Clemens August Graf von Galen

Clemens August Graf von Galen, geboren am 16. März 1878 in Dinklage im Oldenburger Münsterland und gestorben am 22. März 1946 in Münster, Westfalen, war ein bedeutender deutscher Bischof und Kardinal. Er erlangte Bekanntheit durch sein mutiges öffentliches Eintreten gegen die nationalsozialistische „Euthanasie“-Politik, die die Ermordung von als „lebensunwert“ betrachteten Menschen umfasste. Im Jahr 1946 wurde er zum Kardinal ernannt und im Jahr 2005 seliggesprochen.

Leben
Familie

Graf von Galen wurde als elftes von 13 Kindern des Reichstagsabgeordneten Ferdinand Heribert Graf von Galen und seiner Frau Elisabeth, geborene Gräfin von Spee, in Dinklage geboren. Seine Familie entstammte dem alten westfälischen Adelsgeschlecht von Galen, und er hatte bedeutende Vorfahren wie den Fürstbischof von Münster, Christoph Bernhard von Galen, und den Sozialbischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler. Die Erziehung im Elternhaus war von strengen Werten wie Glauben, Ordnung und Fleiß geprägt.

Schule
Seine schulische Ausbildung begann Graf von Galen zunächst unter Hauslehrern auf der elterlichen Burg Dinklage. Später besuchte er das von Jesuiten geführte Internat Stella Matutina in Feldkirch (Österreich) und schloss seine Schulzeit am Gymnasium Antonianum in Vechta mit dem Abitur ab.

Studium
Nach seinem Abitur begann von Galen im Mai 1897 sein Studium der Philosophie, Geschichte und Literatur an der Universität Freiburg in der Schweiz. Während einer Italien- und Romreise im Jahr 1898, bei der er eine Privataudienz bei Papst Leo XIII. erhielt, entschied er sich dazu, Priester zu werden. Er trat 1899 in das Jesuiten-Konvikt Canisianum in Innsbruck ein und setzte sein Studium der Philosophie fort. Ostern 1903 wechselte er ins Priesterseminar Münster und begann dort sein Studium der Theologie.

Kaplan und Pfarrer
Nach seiner Priesterweihe am 28. Mai 1904 durch Bischof Hermann Jakob Dingelstad wirkte von Galen zunächst als Kaplan seines Onkels Maximilian Gereon Graf von Galen, des Weihbischofs von Münster. Später war er Kaplan in Berlin und wurde 1911 zum Seelsorger der Kirche St. Clemens Maria Hofbauer ernannt. Während des Ersten Weltkriegs unterstützte er den freiwilligen Kriegsdienst und warb für die Sache. Ab dem 21. Dezember 1919 war er Pfarrer der Pfarrei St. Matthias in Berlin.

In seiner Zeit als Pfarrer pflegte von Galen eine enge Freundschaft mit dem späteren Papst Pius XII., Eugenio Pacelli. Sie trafen sich oft, und ihre Beziehung war von gegenseitigem Respekt und Humor geprägt.